< Zurück

 

 

Konzept

 "4 Tannen"

 

 

 

 

Projekt für

Wohn- und Tagesplätze

mit Pflegeassistenz für jüngere Menschen (im IV-Alter) mit einer

körperlichen Behinderung

in den 4 Bezirken

Olten-Gösgen-Gäu-Thal

 

 

 

April  2003

mit Ergänzung September 2003  (neue Seite 13)


Inhaltsverzeichnis

Teil A. Ausgangslage

1. Ausgangslage                                                                                                       3

1.1 Problembeschrieb und Analyse                                                                      3

1.2 Bedarfsnachweis                                                                                                4

1.2.1 Interpretation des quantitativen Bedarfsnachweises                                6

1.2.2 Zusätzlicher Bedarf an Tagesstättenplätzen                                                6

1.3 Geschichte des Projektes                                                                                 7

1.4 Projektgruppe                                                                                                     8

1.5 BenutzerInnen-Gruppe                                                                                     8

1.6 Anzahl Plätze /Grösse der Einrichtung                                                           9

1.7 Wohnstruktur /Tagesstruktur                                                                             9

1.8 Zeit-Horizont                                                                                                        9

1.9 Finanzierung des Projektes                                                                              9

Teil B. Konzept

2. Gebäude                                                                                                               10

2.1 Wohnlage                                                                                                            10

2.2 Baustruktur                                                                                                          10

2.3 Wohnungseinheiten                                                                                          11

2.4 Beschäftigung                                                                                                     11

2.5 Tagesstätte                                                                                                           11

3. Betreuungskonzept

3.1 Betreuungskonzept                                                                                            11

3.2 Wohnform                                                                                                            11

3.3 Tagesstruktur                                                                                                       12

3.4 Interne Beschäftigungsplätze                                                                           12

3.5 Ferien                                                                                                                   12

3.6 Therapien                                                                                                            12

3.7 Hausarztmodell                                                                                                   13

3.8 Zusammenarbeit mit Angehörigen, TherapeutInnen                                    13

3.9 Personal                                                                                                               13

3.9.1 Stellenplan                                                                                                       13

Teil C. Weiteres Vorgehen                                                       

4. Schlussbemerkungen                                                                                          14

 


Teil A Ausgangslage

 

1.1. Problembeschrieb und Analyse

In der Region Olten-Gösgen-Gäu-Thal wurden im Frühjahr 2002 nach einer Umfrage der Projektgruppe "Vier Tannen"  34 Menschen jünger als 65 Jahre in Altersheimen betreut. Diese jüngeren Menschen mit einer Behinderung haben meist andere Bedürfnisse als die üblicherweise in Alterspflegeheimen betreuten BewohnerInnen.

Auch hat sich durch den Ausbau der Spitex-Leistungen und die verbesserten medizinischen Leistungen in den letzten Jahren das Alter in den Alterspflegeheimen nach oben verschoben. Umso mehr unterscheiden sich die Bedürfnisse der "jüngeren" BewohnerInnen von denen der älteren Generationen in diesen Heimen.

 

Jüngere Menschen mit einer durch Krankheit oder Unfall erworbenen Behinderung haben eine andere Lebensperspektive als die älteren Menschen.

So ist es z.B. für Menschen mit einer Hirnverletzung, welche noch eine längere Lebenserwartung haben wichtig, dass sie in einem sozialen Milieu leben, welches für sie fördernd wirkt damit sie noch Fortschritte machen können und sich nicht "aufgeben" und z.B. in eine Depression fallen.

Leider lassen auch die Infrastrukturen und zeitlichen Ressourcen in vielen geriatrischen Einrichtungen dem Personal wenig Möglichkeiten auf die individuellen Bedürfnisse der jüngeren BewohnerInnen einzugehen.

 

Aus all diesen Gründen braucht es für Menschen, welche durch ihre Behinderungen auf eine Betreuung angewiesen sind, Alternativen zu den Alters-Pflegeheimen: - eine Einrichtung mit einer Tagestruktur, welche auf die Bedürfnisse von jüngeren BewohnerInnen mit verschiedenen Behinderungen ausgerichtet ist.

 

Zudem werden die Betreuungskosten nicht nach den IV Finanzierungsregeln berechnet. Da diese Menschen IV-berechtigt sind (18-65J) entsprechen sie nicht der den Altersheimen zugrundeliegenden Finanzierung. Daraus ergibt sich für diese Menschen bzw. für die Kostenträger (Gemeinden) eine Schlechterstellung, bzw. Mehrbelastung.

Zudem wird eine unbekannte Anzahl stationär Pflegebedürftige im IV Alter aus den 4Bezirken Olten ÐGösgen-Gäu-Thal ausserkantonal betreut.

 

Gerade für die Region OGG sollte es möglich sein über die Kantonsgrenzen hinaus zu planen, insbesondere sollte auch die Region Zofingen einbezogen werden können.

 


1.2. Bedarfsnachweis

Im März 2002 wurden allen Alters- und Pflegeheimen der Region Olten-Gösgen-Gäu-Thal ein einfacher Fragebogen zugesandt. Es wurde nach der Anzahl Pensionäre im IV-Alter, nach der Diagnose und dem Alter der Betroffenen gefragt. Nach Rückfragen kamen von den meisten Institutionen Antworten.

 

 

Name

Ort

Anzahl

Bewohner

Alter Jahre

Diagnosen

Inseli

Balsthal

2

 

Keine Angaben

Brüggli

Dulliken

0

 

 

Thal-Gäu

Egerkingen

1

63

Parkinson

Theresien

Hägendorf

0

 

 

Stapfenmatt

Niederbuchsiten

1

60

Psychiatr.Diagnose

Mühlefeld

Niedererlinsbach

1

57

Hirnerkrankung

Schlossgarten

Niedergösgen

5

50-64

4x Hirnverletzung,

1x MS

Staadacker

Oensingen

1

37

MS

Haus Heimat

Olten

2

54, 64

1x Hirnverletzung

Polimorb.

Rutigen

Olten

2

 

2x Lähmung

Stadtpark

Olten

0

 

 

St. Martin

Olten

7

57, 45, 51, 49, 55, 60, 61

2 x angeb. CP,

3 x MS,

2 x Alzheimer

Weingarten

Olten

0

 

 

Belvedere

Schönenwerd

2

60, 48

2 x MS

Kreuzacker

Schönenwerd

1

42

Tetraplegie

Blumengarten

Schönenwerd

3

49,54,

55

Keine Angaben

Oasis

Trimbach

4

27, 52, 55, 60

2 x angeb. CP,

1x Hirnverletzung,

1x MS

Brunnenmatt

Wangen

2

58, 62

2x Hirnverletzung

Marienheim

Wangen

0

 

 

Total

OGG

34

 

 

 

Platzierungen von Menschen mit einer Behinderung aus der Region in

anderen / benachbarten Heimen /Einrichtungen:

Auf Anfrage bei der Pro Infirmis Regionalstelle in Olten wurde im weiteren der konkrete Bedarf an Wohnplätzen für Menschen aus der Region aus den folgenden Institutionen genannt(Brief vom März 03).

Santa Teresa

Wangen / Olten

2

iV-Alter

2x MS

Ambassador

Solothurn

1

IV-Alter

1 x Hirnverletzung

Para.-Zentrum

Nottwil

2

IV-Alter

2 x Hirnverletzung

Zusätzlich Schätzung des Bedarfs von Menschen mit einer Behinderung

welche ausserkantonal platziert sind:

Nach Rücksprache mit Herr Boner, dem ehemaligen Amtsinhaber für soziale Institutionen im Kanton Solothurn und den Pro InfirmisÐStellen kann von einem weiteren Bedarf in gleicher Höhe (+39 Plätze) ausgegangen werden.

 

 

 

Darstellung der Altersgruppen der BewohnerInnen im IV-Alter

welche zur Zeit in Alters- & Pflegeheimen in der Region Olten-Gösgen-Gäu-Thal leben oder in benachbarten Institutionen untergebracht sind

 


 

 

 



Darstellung der Behinderungsformen dieser BewohnerInnen


 


1.2.1 Interpretation des quantitativen Bedarfsnachweises

Nach der Umfrage im März 2002 waren 34 Personen im IV Alter in der Region OGG in Alters- bzw. Pflegeheimen untergebracht.

Dazu kommen mind. gleich viele jüngere Menschen mit einer Behinderung welche wegen Platzmangel in Institutionen ausserhalb des Bezirks oder sogar ausserkantonal untergebracht werden mussten.

Zudem gibt es körperlich behinderte Menschen welche in Heimen für Menschen mit einer geistigen Behinderung oder psychiatrischen Einrichtungen leben müssen. Insgesamt ergibt dies einen Bedarf von rund 70 Plätzen.

 

1.2.2 Zusätzlicher Bedarf an Tagesstättenplätze als sinnvolles Glied zwischen Spitex und Institution

Der Bedarf nach Tagestätten-Plätzen wurde in dieser Umfrage nicht erhoben. Es wurde jedoch von Seiten der Pro Infirmis Regionalstelle und verschiedenen Spitex-Diensten auf dieses dringende Bedürfnis verwiesen. (Siehe Schreiben der Pro infirmis 4/03).

Vielen Angehörigen ist es dank Spitex-Unterstützung möglich ihre Angehörigen Zuhause zu pflegen, doch ist eine Betreuung rund um die Uhr für die Angehörigen eine kaum zumutbare Belastung. Durch eine Tagesstätte in der die Betroffenen halb bis ganztags betreut wären und dadurch eine sinnvolle Tagestruktur bekämen, wäre dies für die Angehörigen eine dringend notwendige Entlastung. So ist es zum Beispiel für eine Ehefrau und Mutter mit 2 kleinen Kindern nur möglich ihren hirnverletzten Mann zu Hause behalten zu können wenn er tagsüber in einer Tagesstätte sein kann. Dies entspricht auch für ihn einer "normaleren" Tagesstruktur als den ganzen Tag Zuhause zu sein und entlastet die Beziehung in der Familie.

 

 

1.3. Geschichte des Projektes

Die Initiative zur Schaffung eines neuen Wohn-& Betreuungsangebotes in der Region Olten für jüngere Menschen mit einer Körperbehinderung entstand 2000 aus den Reihen einiger Pflegefachfrauen.

Nach Bekanntwerden eines eventuellen Projektes zur Gründung einer Wohngruppe für MS Patienten in einem Alterspflegeheim, kamen 1999 vermehrt Anmeldungen dieser Betroffenengruppe welche einen Wohnplatz suchten.

Diese Wohngruppe konnte nicht realisiert werden, trotzdem wurden damals einige jüngere MS Patienten aufgenommen.

Das Pflegepersonal erkannte bald, dass es den Bedürfnissen dieser Bewohnergruppe unter den gegebenen Umständen nicht gerecht werden kann. Das Alterspflegeheim bietet eine Infrastruktur, die alten Menschen angepasst ist. Die nötigen Betreuungs- und Therapieformen für diese BewohnerInnen mit MS fehlen und dadurch ist ihre Lebensqualität eingeschränkt.

Deshalb wurde im Sommer 2001eine Befragung über die Bedürfnisse bei Bewohnern und Angehörigen durchgeführt. Sie wurden auch befragt in welcher Art Institution sie sich besser aufgehoben sähen. Das Resultat war eindeutig und macht den Wunsch nach einer Wohnform wie sie im daraus entstandenen Projekt angestrebt wird deutlich.

Da die Pflegenden nicht nur gegen die Aufnahme von weiteren MS Patienten im Pflegeheim Bedenken äusserten , sondern für die Betroffenen auch nach Alternativen suchen wollten, entstand die Idee dieses Projektes.

 

Die Initantinnen des Projektes beklagten in einem Schreiben an Hr. Boner, dem damaligen Amtsinhaber für soziale Institutionen, den Mangel an geeigneten Institutionen für diese betroffenen jungen Menschen. In einem Gespräch erfuhren sie, dass eine solche Institution nur durch Eigeninitiative zustande kommen könnte, die nötigen Mittel aber vorhanden wären.

Daraus folgte die Initiative zur Gründung einer Arbeitsgruppe zur Schaffung eines Wohn-& Betreuungsangebotes für Menschen mit einer Körperbehinderung im IV-Alter.

Herr Dr. Jeger, der Hausarzt einer betroffenen Bewohnerin, wurde von den Pflegefachfrauen auf die Problematik angesprochen. Er war bereit ihnen bei der Realisierung eines Projekts seine Hilfe anzubieten und dank seinen politischen Verbindungen, die nötigen Informationen zu sammeln.

Im November 01 trafen sich Hr. Dr. Jeger, die Leiterinnen der MS Gruppe Olten, eine Mitarbeiterin der Pro Infirmis und Pflegemitarbeiterinnen zu einer ersten Sitzung. Die Gruppe erweiterte sich mit weiteren Fachpersonen (zwei Architekten, einer €rztin, zudem konnte Kontakt mit der Procap hergestellt werden.

 

Als erstes wurde, wie oben erwähnt, im März 2002 eine Umfrage in den Heimen im Gebiet OGG durchgeführt. Daraufhin hat die Projektgruppe im Juni 2002 das Grundsatzpapier "Projektgruppe Vier Tannen" erarbeitet.

Das Projekt fand Ende 2002 die Anerkennung und Unterstützung durch den Regionalverein Olten-Gösgen-Gäu, durch den Lotteriefond des Kantons Solothurn (und damit durch den Regierungsrat) und durch die schweizerische Multiple Sklerose Gesellschaft, welche alle einen Beitrag zur Finanzierung der weiteren Konkretisierungsphase der Projektgruppe sprachen.

 

Das Projekt ist nun (Frühjahr 2003) in eine semiprofessionelle Phase eingetreten. Mit Gabriela Zeugin hat die Projektgruppe eine kompetente und erfahrene Fachfrau gewinnen können. Die Projektideen müssen von anerkannten Fachleuten verarbeitet und in eine entsprechende Fassung gebracht werden. Die gesprochenen Gelder werden sorgfältig für diese Schritte eingesetzt.

 

 

1.4. Projektgruppe

In der Projektgruppe sind zur Zeit vertreten: MS-Gesellschaft, Pro infirmis, Pro cap, verschiedene Pflegepersonen, eine €rztin und Architekten/Planer, Herr Dr. Cyrill Jeger (als Kontaktadresse) sowie Gabriela Zeugin (Projektbegleitung/ Konzeptentwicklung).

 

Da die Projektgruppe noch keine juristische Form gefunden hat, erklärte sich die Stiftung Raum für soziale Projekte in der Region Olten bereit für die Projektgruppe Vier Tannen ein Konto zu führen und deren Finanzen zu verwalten. Präsident dieser Stiftung ist Cyrill Jeger, was die Koordination erleichtert. Der Stadtrat von Olten ist in dieser Stiftung kompetent vertreten.

In nächster Zeit soll ein Patronatskomitee um die Projektgruppe gebildet werden u.a. auch um die spätere Form (Stiftung É) erarbeiten zu können.

 

1.5. BenutzerInnen-Gruppe (=für wen das Projekt realisiert werden soll)

Menschen im IV-Alter (18-65 Jahre) mit einer körperlichen Behinderung mit progredientem oder stabilem Zustand. (Nach BSV: "Körperbehinderte / Krankheitsbehinderte"). Eine IV-Verfügung muss vorliegen oder beantragt sein.

Konkret sind dies Menschen mit folgenden Behinderungsformen:

w      Menschen mit MS (multiple Sklerose)

w      Menschen mit einer Hirnverletzung (krankheits- oder unfallbedingt)

w      Menschen mit Lähmungen wie Querschnittslähmung (Tetraplegie),

CP (cerebrale Plegie), Parkinson u.a.

w      Menschen mit Muskelschwund und andere Erberkrankungen

w      Menschen mit Alzheimer

 

 

1.6. Anzahl Plätze /Grösse der Einrichtung 12-36-48

Die Schätzung der Projektgruppe auf einen Bedarf einer solchen Institution in der Grössenordnung 12-36-48 wurde im Vorfeld vom kantonalen Amt geteilt.

12-36-48 bedeutet:

 

w      12 Tagesstätten-Plätze (Tagesstruktur während 5 Tage/Woche für extern wohnende Menschen mit einer körperlichen Behinderung).

w      36 Dauerwohnplätze davon 4 Entlastungsplätze (Aufenthaltsdauer max. 2 Monate).

w      Option zur Erweiterung von 36 auf 48 Wohnplätze.

 

 

1.7. Wohnstruktur /Tagesstruktur

w      5 Wohngruppen ˆ 6 Plätze (davon in 4 Gruppen je ein Entlastungsplatz)

w      1 Gruppe ˆ 6 Plätze in geschlossenem Rahmen für Menschen mit Weglaufgefahr, wie Alzheimer, Hirntumor, u.a.

w      Dazu integrierte Beschäftigungsplätze in Ateliers /Gruppenräumen und im Dienstleistungsbereich (Lingerie, Küche, Hausdienst)

 

w      12 Tagesstätten-Plätze mit Beschäftigungsräumen und Ruhe-/Liegeraum, sowie Essraum /Cafeteria

 

 

1.8. Zeit-Horizont

Das Projekt muss in die nächst mögliche Bedarfsplanung-Periode 2004 Ð2006 von Bund (BSV) und Kanton aufgenommen werden.

Im idealsten Fall ist eine Realisierung, bzw. eine Bauplanungsphase und Bauphase im 2004 und Eröffnung Mitte 2005 anzustreben.

 

 

1.9. Finanzierung des Projektes

Die aktuelle Phase der Vorprojektierung kann aus den Beiträgen des Lotteriefonds, der Schweiz. MS-Gesellschaft, des Regionalvereins OGG, weiterer Beiträge von Institutionen und Beiträgen Privater finanziert werden.

 

An die Baukosten kann voraussichtlich mit einem Drittel vom BSV/IV gerechnet werden. Noch ist unklar wie und wann sich der neue Finanzausgleich Bund-Kantone auswirken wird.

 

Zur Finanzierung des Betriebes kann mit den BVS-IV-Beiträgen (max. 270. ÐTag /Person)und IV-Taggelder mit Hilflosenentschädigung (max. 145.- /Tag) ergibt max. 415.-Tag /Person gerechnet werden. Zudem wird von einem Individual-Beitrag des Kantons ausgegangen.


Teil B. Konzept

 

 

2. Gebäude

 

 

2.1 Wohnlage

Das Wohnhaus "4Tannen" wird im Raum Olten-Gösgen-Gäu-Thal an möglichst zentraler Lage (gut erreichbar mit …Vs) errichtet. Wichtig ist dabei auch eine Integration in ein Wohngebiet und eine mit dem Rollstuhl gut erreichbare Infrastruktur, wie Geschäfte, Post, Bank, usw. (Also keine isolierte, abgelegene Lage).

 

 

2.2 Baustruktur

Das Gebäude muss rollstuhlgerecht sein, sowohl im Wohn- wie im Beschäftigungsbereich und entsprechend auch Lifte haben.

Beim Bau ist deshalb gesamthaft darauf zu achten, dass die BewohnerInnen ihre Selbständigkeit soweit als möglich erhalten können. Dort wo nötig sollen Hilfsmittel wie elektr. Türöffner, Umweltkontrollgeräte (James) etc. eingesetzt werden können. Auch andere Behinderungen müssen einbezogen werden wie z.B. Orientierungsprobleme bei hirnverletzten Personen.

 

Unter "behindertengerechter" Bauweise verstehen wir aber auch einen Bau welcher ein Milieu vermittelt, welches die BewohnerInnen ein Zuhause und Geborgenheit erleben lässt (siehe Milieutherapie, Lebensweltmodell nach Thiersch).

 

Der Wohnteil besteht aus 6 Wohneinheiten mit je 6 Einzelzimmern, Wohnzimmer, Küche, und genügend Nasszellen, WCs, Ausguss.

Im weiteren braucht es ein Pflegebad und eine Waschküche. Daneben hat es von den Wohneinheiten getrennte Dienstzimmer /Büros fürs Personal der Wohngruppen.

 

Zum Wohnhaus muss ein Garten gehören, dazu hat es allenfalls mehrere Terrassen/Balkone.

Im Gebäude werden Therapeiräume erstellt, welche von externen TherapeutInnen wie Physio-, Feldenkreis u.a. gemietet werden können.

Für die interne Beschäftigung hat es Ateliers /Gruppenräumen und Therapieräume.

Daneben besteht eine Tagesstätte mit Liege- & Verpflegungsmöglichkeiten für 12 Betreute.

Für die gesamte …konomie (Versorgung der internen und externen BewohnerInnen / Personal) braucht es eine Grossküche und eine Lingerie, sowie eine Hauswartswerkstätte, sowie Büroräumlichkeiten /Sekretariat.

 

2.3 Wohnungseinheiten

Die Bewohner leben in kleinen familienähnlichen Einheiten /Wohnungen zu sechst und haben nebst den gemeinsamen Räumlichkeiten je ein Einzelzimmer zur Verfügung, welches sie mit eigenen Möbeln einrichten können.

Die Zimmer sind mit Nasszellen (pro 2 Zimmer 1Nasszelle)ausgestattet.

Die Gemeinschaftsräume bestehen aus einer Küche und einem Wohnzimmer (Wohnstube).

Pro Wohngruppe steht zusätzlich ein Bad/ WC & ein Ausguss zur Verfügung.

 

 

2.4 Beschäftigung

Es besteht ein Beschäftigungsangebot in Ateliers, Gruppenräumen und Therapieräumen sowie in den hausinternen Dienstleistungsbereichen wie Grossküche, Lingerie und Bürobereich /Empfang. Ob diese Räume im selben Gebäude oder sinnvollerweise räumlich getrennt in einem anderen Gebäude /Hausteil liegen, ist noch offen. Die Beschäftigungsplätze in der Lingerie, Grossküche und im Sekretariat müssen entsprechend ausgerichtet sein (rollstuhlgängig, Tageslicht, Lärmschutz, u.a.).

 

 

2.5 Tagesstätte

Die Tagesstätte bildet innerhalb des Hauses eine separate Einheit mit Beschäftigungsplätzen, welche jedoch durchmischt sein können mit den internen BewohnerInnen. Für die Tagesstätten-BesucherInnen braucht es einen Speiseraum ( Ev werden sie für das Mittagessen in die Wohngruppen integriert) Die Verpflegung erfolgt über die Grossküche. Daneben braucht es einen Liege- /Ruheraum und eine Nasszelle mit Dusche und eine WC-Anlage.

 

 

 

 

3. Betreuungskonzept

 

 

3.1 Betreuungskonzept

Dem Leitbild und Betreuungskonzept liegen Konzepte wie das Copingmodell oder das Lebenswelt-Modell n.Thiersch zu Grunde.

 

 

3.2 Wohnform

Die BewohnerInnen wohnen in verschiedenen Wohngruppen mit teilweise durchmischten (nach Behinderung / Krankheit), aber auch behinderungsgleichen Gruppen, wie z. B. einer Gruppe für Menschen mit einer Hirnverletzung.

 

 

3.3 Tagesstruktur

Nebst der Unterstützung bei der Körperpflege wird den BewohnerInnen eine Tagesstruktur mit Arbeiten des täglichen Lebens angeboten, wie das Zubereiten der Mahlzeiten und anderen Haushaltsarbeiten wie das Besorgen der eigenen Wäsche, Zimmerreinigung u.a. Dort wo die BewohnerInnen Hilfe brauchen bekommen sie die Unterstützung des Personals.

Nebst diesen Arbeiten ist die Freizeitgestaltung ein sehr wichtiger Teil der Tagesstruktur. Hier wird auf die Individualität der BewohnerInnen Rücksicht genommen damit sie ihre Hobbys pflegen können.

 

 

3.4 Interne Beschäftigungsplätze

BewohnerInnen, welche auswärts einer Arbeit nachgehen können, sei dies in der freien Wirtschaft oder einem geschützten Arbeitsplatz, werden darin unterstützt.

Da es auch für Menschen mit einer schwereren Behinderung wichtig ist eine sinnvolle Aufgabe zu haben, wird mit ihren Möglichkeiten angepassten Beschäftigungsangeboten eine Tagesstruktur angestrebt. Die BewohnerInnen sollen im Wohngruppenalltag und in der Institution ihren Ressourcen und Fähigkeiten entsprechende Arbeiten ausführen können. Der nahe Arbeitsweg und ein Ruheraum soll ihnen auch das Arbeiten in kürzeren Sequenzen erlauben.

Die BewohnerInnen der Wohngruppen und die BesucherInnen der Tages-

stätte können je nach ihren Fähigkeiten und Möglichkeiten in Ateliers oder einzelnen Bereichen wie Küche, Lingerie oder Hauswartung mitarbeiten. Entsprechend geschultes Personal begleitet sie bei diesen Arbeiten.

 

 

3.5 Ferien

Um dem Alltag auch einmal entfliehen zu können, werden Ferien für und mit den Bewohnern organisiert ÐIndividualferien, Ferienlager der MS Gesellschaft usw.

 

 

3.6 Therapien

Einerseits werden den BewohnerInnen welche Mühe haben extern in eine Therapie zu gehen im Haus intern regelmässig Physiotherapie angeboten. (Abrechnung über private Kostenträger wie Krankenkasse). Anderseits sind auch externe Therapien wichtig damit sich das Leben nicht nur innerhalb der Wohngruppen abspielt.

 

 

3.7 Hausarztmodell

Im Wohnhaus 4Tannen besteht das Hausarzt-Modell mit freier Arztwahl. Wenn die BewohnerInnen jedoch wollen steht ihnen ein, dem Haus zugewandter Arzt/€rztin zur Verfügung.

 

 

3.8 Zusammenarbeit mit Angehörigen, TherapeutInnen

Auf eine gute Zusammenarbeit mit den Angehörigen der BewohnerInnen wird Wert gelegt.

Die Zusammenarbeit mit internen und externen TherapeutInnen wird sehr unterstützt wenn die BewohnerInnen dies wünschen.

 

 

3.9 Personal

Die Arbeitszeiten werden den Bedürfnissen der BewohnerInnen und dem Auftrag angepasst.

Für die Betreuung der BewohnerInnen im Wohnbereich wird qualifiziertes Personal aus den Bereichen Langzeit- & Rehabilitationspflege, Sozialpädagogik, Ergotherapie sowie angelerntes Personal eingestellt.

 

Für den Beschäftigungsbereich wird anderes Personal wie ArbeitsagogInnen, SozialpädagogInnen u.a. angestellt.

 

 

3.9.1 Stellenplan

Für die Betreuung der 36BewohnerInnen und 12 Tagesstätten-BesucherInnen rechen wir mit ca. 40 Planstellen.

 

Betreuungspersonal                           30.5

Beschäftigung                         10

Leitung /Verwaltung                           3

Hausdienst                                         2.5

Küche                                                 3

 

Total                                                  49

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 29. 4. 2003 wird das Grobkonzept den MeinungsträgerInnen und der …ffentlichkeit der Region vorgestellt. Die Diskussion über die bisherigen Ideen mit allen interessierten Kreisen wird gesucht. Das Papier und das weitere Vorgehen wird mit den zuständigen Stellen des Kantons besprochen und konkretisiert. Es wird eine Trägerschaft (Stiftung) vorbereitet und gegründet.

 

 

 

 

 

 

Kontaktadresse:

 

Projekt Vier Tannen

Dr. med. Cyrill Jeger

Ziegelfeldstrasse 5

4600 Olten

Tel.: 062 212 38 36

Email: jegerolten@swissonline.ch


 

Anhang

 

Projekt Vier Tannen

 

Schätzung der Anlagekosten

ohne Landerwerb

 

BKP

Variante A

36 Wohnplätze

12 Tagesplätze

Variante B

48 Wohnplätze

12 Tagesplätze

1 Vorbereitungsarbeiten

600Õ000

600Õ000

2 Gebäude

10'800Õ000

14'200Õ000

3 Einrichtungen

500Õ000

700Õ000

4 Umgebung

900Õ000

900Õ000

5 Baunebenkosten

900Õ000

1'200Õ000

6 Ausstattung

1'500Õ000

2'100Õ000

Anlagekosten total

15'200Õ000

19'700Õ000

 

26.4.2003 AS